Über Studieren während der Pandemie

Die Pandemie hat das Studium verändert. Worauf lässt man sich ein, wenn man jetzt einen Master anfängt? – ZEIT Campus

Wären es normale Zeiten, dann wäre Philipp einer von Hunderten Studierenden, die sich im Innenhof der Technischen Universität München (TUM) drängen. Sie würden sich vielleicht auf einen Aperol Spritz im Vorhoelzer Forum verabreden, der Bar mit dem besten Blick über die Stadt, oder im StuCafé vor Seminarbeginn einen Kaffee holen.

Es sind aber keine normalen Zeiten. Es ist Dezember 2020, light, und Philipp Neudert, 23, FFP2-Maske auf der Nase, die langen Haare unter der Mütze nach hinten gekämmt, hört nur das Dröhnen der Laubbläser, mit denen Männer den Hof von den letzten Blättern befreien, bevor der Schnee kommt. Doch seinen eigentlichen Klang hat das Studierendenviertel Maxvorstadt verloren.

Philipp war erst ein einziges Mal auf dem Campus, um seinen Studierendenausweis abzuholen. Dabei studiert er schon seit ein paar Wochen an der TUM im Master Responsibility in Science, Engineering and Technology, kurz: Reset. Ein englischsprachiger Studiengang, in dem sich Philipp mit sozialen und technischen Aspekten moderner Gesellschaften auseinandersetzt. Seine Kommilitonen kommen aus Ländern wie den USA, Indien oder Pakistan, wegen der sind viele nicht nach München gezogen.

Doch Philipp wollte hier nach seinem VWL-Bachelor im überschaubaren Bayreuth ein bisschen “Großstadt-Feeling” erleben. Und jetzt? Nach seinen digitalen Vorlesungen geht er spazieren, bis 21 Uhr, danach gilt in Bayern zurzeit eine Ausgangssperre. Sonst sitzt er in seinem 24-Quadratmeter-Apartment, ein Zimmer, Küche, Bad. Tag für Tag schaut er von seinem Schreibtisch auf die große Kiefer im Innenhof. Er ist im ersten Semester, drei bleiben ihm noch. Ja, einsam fühle er sich schon manchmal, sagt Philipp. Aber immerhin: Er mag die Kiefer.

Wer in der Pandemie studiert, muss auf vieles verzichten: Gruppenarbeiten in der Cafeteria, Mensabesuche mit Kommilitonen und WG-Partys. Doch während Bachelorstudierende das hoffentlich bald nachholen können, droht bei den Masterstudierenden ein Großteil des Studiums von Corona überschattet zu werden. Worauf lässt man sich ein, wenn man sich jetzt für einen Master entscheidet? Und was hilft, um durchzuhalten?

Dies sind die Geschichten von Philipp, Pia und Johanna, die während der Pandemie ihren Master machen. Einer hält durch, eine bricht ab, und für eine ist das digitale Studium sogar die Rettung.
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Studieren in der Corona-Krise: “Seit der Pandemie geht es mir so gut wie schon lange nicht mehr”

Die Pandemie hat das Studium verändert. Worauf lässt man sich ein, wenn man jetzt einen Master anfängt? Wären es normale Zeiten, dann wäre Philipp einer von Hunderten Studierenden, die sich im Innenhof der Technischen Universität München (TUM) drängen.

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