Über Freiheit und sprechende Ärsche

Vor 60 Jahren veröffentlichte der auf Erotik-Literatur spezialisierte Verlag Olympia Press „Naked Lunch“. Damals löste das Buch von Beat-Autor William S. Burroughs einen Skandal aus. Benedikt Herber weiß, warum der Roman noch heute relevant ist. Foto: Christiaan Tonnis/flickr

In seinem Kinofilm „Naked Lunch“ von 1991 zeichnet Regisseur David Cronenberg die Entstehung des gleichnamigen Kultromans von William S. Burroughs nach. 1959 erstmals veröffentlicht, wurde das im Drogenrausch verfasste Werk mit seinen apokalyptischen Bildern zum Skandalbuch – und von mehreren Gerichten in den USA verboten. Es sei „ein widerlicher Gifthauch ununterbrochener Perversion“ und „literarischer Abschaum“, heißt es in einem Urteil.

Der Amerikanist Sascha Pöhlmann sieht die Gründe für diese Verdammung:

„Der Roman ist voll von Mord und Totschlag, von Sex, von Drogen. Setzt sich mit jedem Tabu auseinander, das sich die amerikanische Gesellschaft zu diesem Zeitpunkt vorstellen konnte. Und deswegen ist er auch tatsächlich in den USA nicht veröffentlicht worden oder wurde verboten, bis dann ein Gerichtsurteil das wieder aufgehoben hat.“

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