Rezension: “Zähne zeigen” von Zadie Smith

Über den Kampf der Kulturen Der Kampf der Kulturen verdüstert Freundschaften, Familien und Liebesbeziehungen. Was hilft? Zadie Smith hat eine einfache Antwort. Bei Weisheitszähnen, so sagen es Evolutionsbiologen, handelt es sich um sogenannte Rudimente: Körperteile, die bei unseren Ahnen eine Funktion erfüllt haben, mittlerweile aber nutzlos sind. Das zäheste Mammutfleisch ließ sich mit diesen zusätzlichen […]

Rezension: “Die Stadt der Lebenden” von Nicola Lagioia

Über die Banalität des Bösen Eine literarische Sensation: Nicola Lagioias Roman “Die Stadt der Lebenden” handelt von der Verderblichkeit Roms – Die ZEIT Es begann mit einem Reporterjob: Im Jahr 2016 sollte der damals schon preisgekrönte italienische Schriftsteller Nicola Lagioia über einen Mordfall in Rom berichten. Zwei junge Männer hatten einen dritten zu Tode gequält. […]

Rezension: “Empusion” von Olga Tokarczuk

Über Männlichkeit und ihre Fragilität Olga Tokarczuk neuer Roman dreht sich um Männlichkeit – und ihre Fragilität. Die ZEIT Als Mieczysław Wojnicz ein kleiner Junge war, bewunderte er die Uniform seines Onkels. Er bewunderte die Epauletten und Orden – ein Zeichensystem, das Klarheit und Eindeutigkeit erzeugt. Erst die Uniform, fand Wojnicz, gebe einem Mann Form. […]

Rezension: Heinz Strunk – “Ein Sommer in Niendorf”

Über das Glück der Ausgestoßenen Heinz Strunk haftet immer noch der Ruf an, ein Comedian zu sein und kein Schriftsteller. Dabei ist sein neuer Roman mehr als bloß eine Schenkelklopfer-Parade. Die ZEIT Heinz Strunk ist kürzlich 60 Jahre alt geworden. Man würde nun langsam das Alterswerk vermuten, das oft mit einer literarischen Neuerfindung einhergeht. Thomas Mann etwa […]

Rezension: Dirk Kurbjuweit – “Der Ausflug”

Über das Eigene und Fremde Dirk Kurbjuweit erkundet die heimische Provinz – Die ZEIT Wie schon Haarmann, die letzte Erzählung des preisgekrönten Reporters Dirk Kurbjuweit, versteht sich Der Ausflug als Gesellschaftsroman Statt um die Roaring Twenties geht es diesmal um die Debatten der Gegenwart, um Rassismus und Identität. Amalia, Bodo, Gero und Josef sind Freunde aus Schultagen. Jetzt, Anfang […]

Rezension: Moritz Rinke – “Der längste Tag im Leben des Pedro Fernández García”

Über Freiheit im digitalen Zeitalter In seinem neuen Roman “Der längste Tag im Leben des Pedro Fernández García” erzählt Moritz Rinke von der Romantik eines aussterbenden Berufs: Postbote auf Lanzarote – Die ZEIT Irgendetwas hat es, dieses Lanzarote. Ist es der pechschwarze Sand? Der Schwefel der Vulkane, der sich in die Schleimhäute beißt? Das Gefühl, […]

Rezension: “Harlem Shuffle” von Colson Whitehead

Von Rassismus und zerplatzten Träumen Der Amerikanische Traum ist eine Illusion: Colson Whiteheads neuer Roman “Harlem Shuffle” – Die ZEIT Als Ray Carney klein war, ließ ihn sein Vater allein in einer versifften Spelunke zurück. “Passt du mal auf meinen Jungen auf, während ich diesem Kerl die Beine breche?”, fragte dieser noch den Barkeeper – […]

Rezension: “Es ist immer so schön mit dir” von Heinz Strunk

Über Leben im sexuellen Proletariat In Heinz Strunks neuem Roman “Es ist immer so schön mit dir” geht es um die Liebe, aber auch hier schaut der Autor so tief in die Abgründe, dass es politisch ziemlich unkorrekt zugeht. Foto: Harald Krichel/ Wiki Commons -Die ZEIT Für diejenigen, die Heinz Strunk vor allem von seiner […]

Rezension: “Klara und die Sonne” von Kazuo Ishiguro

Über das Wesen des Menschen Der Nobelpreisträger Kazuo Ishiguro hat einen Roman über künstliche Intelligenz geschrieben, der vor dem Menschen warnt – Die ZEIT Das menschliche Herz könne man sich vielleicht wie ein Haus mit vielen Räumen vorstellen, sagt Klara. Und in jedem Raum ist ein weiterer Raum. Lauter Räume in Räumen in Räumen. Ist […]

Rezension: “Am Götterbaum” von Hans Pleschinski

Über Salonpoesie in widersprüchlichen Zeiten Hans Pleschinski schickt seine drei Romanheldinnen auf die Suche nach dem zu Unrecht vergessenen Münchner Dichter Paul Heyse – Die ZEIT Wenn ein Münchner den Namen Paul Heyse hört, denkt er vermutlich zuerst an einen der hässlichsten Orte der Stadt: Die Paul-Heyse-Unterführung am Hauptbahnhof ist eine verkehrsüberflutete, nach Urin stinkende […]